Anmerkungen


Von schrecklichen Bildern haben wir Abstand genommen, auch wenn es vielleicht helfen würde, die Bevölkerung wach zu rütteln… Wer welche sehen möchte, findet über Google sicher einige.


Die häufigste Frage, die ich in den letzten Jahren gehört habe: „Was bringt es, Rehkitze zu retten, wenn der Jäger sie dann in ein paar Monaten doch erschießt?“


Wir geben den Rehkitzen die Chance auf ein glückliches Leben und einen kurzen, möglichst schmerzlosen Tod. Wir ersparen Ihnen das Leid, welches sie z.B. durch Verstümmelung zu ertragen haben und den Schmerz, den die Mutter durchlebt, wenn sie nach ihrem Bambi sucht.


Martina Zander: „In der Zeit meiner Rehkitzrettung (2022&2023) habe ich ausschließlich sympathische, tierliebe, offene Jäger*innen kennen gelernt, die mehr Spaß an dem Beobachten von Tieren haben, der Rettung und der Hege – als am Abschuss. Es gab tolle und aufschlussreiche Gespräche und ich habe sehr viel über die Jagd gelernt und meine schwarz-weißen Ansichten überdacht. Die Jäger, die sich für die Rehkitzrettung einsetzen sind nicht die „schwarzen Schafe“, die das Bild des Jägers leider ins negative Licht gerückt haben. Ich verabscheue Menschen, die Spaß am Töten haben – aber das sind nicht die Jäger, mit denen wir hier arbeiten.“


Wir planen, unsere Erfolge nur im Mitgliederbereich zu kommunizieren und nicht zu veröffentlichen. Hintergrund ist die ständige Diskussion über die Erhöhung der Abschusszahlen. Der Jäger/Jagdpächter, der bei der Rehkitzrettung zugegen ist, erfährt natürlich, wie viel Kitze wir gerettet haben, aber die Zahlen werden wir nicht veröffentlichen.


Zusätzliche Anmerkung: leider ist nicht jedes von uns gerettete Kitz wirklich in Sicherheit. Es lauern weiterhin viele Gefahren: Verkehr, Tod der Ricke (Muttertier), Füchse, Krankheiten, Ertrinken in Bächen, Landwirtschaftliche Geräte, denen auch größere Kitze nicht entkommen (z.B. Mähwerke, die mit 25 km/h durch die Felder brettern). Auch kann ein gerettetes Kitz am Folgetag auf dem Nachbarfeld umkommen, weil der Landwirt seine Felder nicht absuchen lässt.

Drum ist die Zahl der geretteten Tiere nicht wirklich aussagefähig und kein Grund für die Erhöhung von Abschusszahlen allgemein – der Jäger muss für sein Revier selber abschätzen, was es an Rehen verkraftet.


Martina Zander: „ich bin seit 25 Jahren Vegetarierin – und ich werde auch ganz sicher kein Rehfleisch essen. Trotzdem ist das Reh (in der freien Natur zumindest) das einzige Tier bei uns, was artgerecht leben darf, ehe es auf dem Teller landet.  Im Gegensatz zu den Nutztieren der Massentierhaltung hat es ein schönes Leben und vielleicht lässt sich langfristig auch dadurch vielleicht die Tierquälerei für Billigfleisch/-milch etwas reduzieren.

Die Massentierhaltung ist schließlich Schuld an der Tötung der Kitze – die würde nämlich nicht passieren, wenn die Kühe auf den Weiden und Wiesen grasen würden. Vielleicht führt die Rehkitzrettung auch zu ein wenig zum Umdenken der Bevölkerung, so wünsche ich mir“

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